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Podcast #41 Klaudia Tanner – Bundesministerin für Landesverteidigung
Klaudia Tanner [00:00:00]:
Ich habe dieses Bild am 7. Jänner 2020 so vor Augen noch, als die Amtsübergabe von meinem Vorgänger an mich war. Da sind alle Militärkommandanten vertreten, der gesamte Generalstab. Es ist ein feierlicher militärischer Akt. Dann wird einem schon bewusst, welche Verantwortung man übernimmt und dass das natürlich auch ungewohnt war, eine Frau an der Spitze zu sehen.
Manuel Roessler [00:00:29]:
Klaudia Tanner ist eine österreichische Juristin und Politikerin. Sie ist die erste Bundesministerin für Landesverteidigung. Davor war sie die Direktorin des Niederösterreichischen Bauernbundes. Von den Medien wurde ihr der Spitzname Österreichs Iron Lady verliehen. Infolge ihrer Blackout-Informationskampagne gelangte sie in Europa, insbesondere in Spanien, zu großer Bekanntheit. Die Medien bezeichneten sie als Blackout-Vorbote in Europas. Frau Taner, herzlich willkommen.
Klaudia Tanner [00:00:52]:
Ein herzliches Grüß Gott.
Manuel Roessler [00:00:54]:
Ich kann Ihnen sagen, ich bewundere es, dass Sie diesen Job angenommen haben, Und zwar nachträglich, nachdem ich angefangen habe, mich vorzubereiten auf dieses Gespräch. Weil das Internet ist wirklich, wirklich sehr intensiv mit den Meinungen, generell was Ministerien betrifft, aber bei Ihnen besonders. Und ich nehme an, es liegt daran, dass es eine sehr männerdominierte Ebene ist, das Bundesheer und auch das Ministerium für Landesverteidigung und dann auch, dass Sie jetzt keine berufliche Vorerfahrung beim Bundesheer haben. Haben Sie da gezögert, bevor Sie diesen Job angenommen haben und überlegt, Passt das, traue ich es mir jetzt zu oder haben Sie gesagt, nein, das ist jetzt genau das Richtige?
Klaudia Tanner [00:01:34]:
Genauso war es. Das ist genau das Richtige. Da war ich mir von Anbeginn an sicher, das ist mein Traumjob. Das sehe ich nach dreieinhalb Jahren noch immer so. Und wenn man meinen beruflichen Lebensweg so ein bisschen mitverfolgt, dann sieht man, dass ich sehr gerne die Erste bin in Männerdomänen, das auch ganz bewusst mache. Sie haben es schon angesprochen, ich war die erste Frau als Bauernbunddirektorin, ich war die erste Rechts- und Sozialreferentin beim Niederösterreichischen Bauernbund in sehr vielen Bereichen im Innenresort zu einer Zeit, wo damals auch noch nicht so viele Frauen waren. Es war tatsächlich mein Traumjob und den lebe ich und erfülle ich mit Leben.
Manuel Roessler [00:02:15]:
Also als das Angebot kam, haben Sie nicht gezögert, sondern sofort gesagt, ja, das ist es.
Klaudia Tanner [00:02:19]:
Das habe ich. Ich habe allerdings mit meiner Familie gesprochen. Das macht man natürlich, weil in diesen Positionen braucht man jede Unterstützung, insbesondere die von der engsten Familie.
Manuel Roessler [00:02:30]:
In welcher Lebenssituation waren Sie, bevor dieser Stelle begonnen hat?
Klaudia Tanner [00:02:33]:
Ich war verheiratet, eine Tochter, die gerade so ins Teenageralter gekommen ist. Das, was ich immer schon gemacht habe, damals auch als Direktorin des Niederösterreichischen Bauernbundes, ist sehr viel gearbeitet. Das ist ja auch ein politischer Job vorwiegend und daher war mir schon klar, was das heißt, diese Funktion auszuüben. Was halt dazu gekommen ist, ist unglaublich vieles an medialer Aufmerksamkeit. Das ist ohne Zweifel etwas, auf das man sich vorbereiten muss und man muss sich eine sehr dicke Haut zulegen. Das war mir aber klar, wie gesagt, politisch war ich keine Newcomerin.
Manuel Roessler [00:03:11]:
Sie haben gesagt, man muss sich eine dicke Haut zulegen. Wie schafft man das?
Klaudia Tanner [00:03:15]:
Ich glaube, das Erste ist einmal, dass man sich Dinge zutrauen muss und dass man sich bewusst sein muss, dass man immer wieder auch an Grenzen stößt, dass man hinfällt. So dieses hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen. Das habe ich in jeder meiner beruflichen Phasen gebraucht, vielleicht die Dinge nicht allzu persönlich zu nehmen. Und ich sage ganz offen, das ist wohl eines der schwierigsten Dinge. Ich denke, das war eine Phase vor drei Jahren, also da war ja ein halbes Jahr im Amt. Wir wussten nicht, was auf uns zukommt, wenn man an die Bewältigung der Pandemie denkt, wo wir erstmalig die Miliz aufbieten mussten, wo unsere Soldatinnen und Soldaten auf so viele Art und Weise geholfen haben in durchaus untypischen, auch Feldern, der Terroranschlag, der passiert ist, so viel, als das einfach noch nie erlebt worden ist. Und dann kommt man mit dieser Phase zurecht. Man sagt, der Soldat des Bundesheer gewinnt an Vertrauen, aber man selber erhält eine mediale Schelte nach der anderen. Das ist nicht immer ganz leicht, das muss man ganz offen sagen. Umso wichtiger ist es, dass man rund sich auch die richtigen Menschen hat. Und das meine ich sowohl privat als auch beruflich.
Manuel Roessler [00:04:35]:
Konsumieren Sie alles, was über Sie geschrieben und berichtet wird?
Klaudia Tanner [00:04:38]:
Mit Sicherheit nicht. Das habe ich mir schon… Das ist für die eigene Psychohygiene ganz gut, wenn man das nicht tut. Dazu hat man wirklich die Bestausgebildeten, die im Pressebereich tätig sind, Aber man muss sich das nicht antun. Gerade diejenigen, die anonym und sich verstecken hinter irgendwelchen Under-Pressure-Files, warum sollte man das tun? Das mache ich mit
Manuel Roessler [00:05:01]:
Sicherheit nicht. Also wir haben auch eine gewisse Reichweite auf Social Media, natürlich nichts im Vergleich zu dem, was über sie berichtet wird. Was mir psychologisch aufgefallen ist, ist, dass wir ganz, ganz viele Kommentare bekommen und die sind großteils sehr, sehr positiv und dann kommt ab und zu mal irgendeine Spitze und die menschliche Psyche scheint irgendwie dazu geneigt zu sein, dass man dann darauf fokussiert, obwohl das im Verhältnis zueinander ja eigentlich total irrelevant ist und wahrscheinlich jemand, der mit sich selbst irrsinnig unzufrieden war. Deswegen kann ich auch Hier nur noch einmal mitgeben, User-Kommentare zu lesen, würde ich auch nicht empfehlen.
Klaudia Tanner [00:05:35]:
Genau, man muss schon auch auf sich selber ein bisschen schauen, weil jede dieser Botschaften ins Negative machen ja etwas mit einem, die führen zu einer gewissen Betroffenheit. Und wenn das ein Ausmaß annimmt und man, wie Sie richtig sagen, dann nicht mehr unterscheiden kann, wie groß ist eigentlich die Menge derjenigen, die zustimmen oder nicht. Und Bei Politikerinnen und Politikern ist es gerade jetzt, und heute im Übrigen für sehr gefährlich, so, dass wir im Vertrauen irgendwo ganz unten sind, nebenbei dort, wo sich auch die Journalistinnen und Journalisten befinden, im Vertrauen der Menschen. Ich glaube, Umso mehr muss man sich darum bemühen, dieses Vertrauen auch wieder zu erkämpfen. So viele Dinge nehmen wir als selbstverständlich an, dass wir eben wählen gehen dürfen, können. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass sich jemand diesen Job auch antut von der Ebene des Bürgermeisters, beginnend, bis ich im Landtag war, doch auch ein paar Jahre. Ich war in der Wirtschaft sehr lang und wenn man den Einsatz, nicht nur den Arbeitseinsatz, sondern eben über das wir auch gerade sprechen, diese persönlichen Anfeindungen, Wenn man sich das vor Augen führt, dann muss man froh sein jeden und jede, die erkennt, dass Politik vor allem eines heißt, gestalten zum Wohl der Leute und das im Verteidigungsressort tun zu können in einer Zeit, die durchaus eine herausfordernde ist, wenn man allein an das Zurückkehren des Krieges auf unserem Kontinent durch den Angriffskrieg Putins an die Ukraine denkt. Aber dann ist das auch etwas Schönes, jeden Tag die Welt ein Stück sicher zu machen.
Manuel Roessler [00:07:18]:
Ich glaube auch nicht, dass es in den letzten Jahrzehnten irgendeinen Vorgänger von Ihnen gab, der so eine herausfordernde Zeit hatte wie Sie.
Klaudia Tanner [00:07:26]:
Das ist vollkommen richtig. Ein bisschen haben wir schon geplaudert drüber. Von der Pandemie beginnend zum Zeitpunkt, zum höchsten hatten wir 8000 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Wir stehen nach wie vor noch dem furchtbaren Terroranschlag im Herzen Wiens vor den Botschaften und unterstützen damit die Polizei. Wir sind im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz tätig, nach wie vor in einem sehr hohen Ausmaß, erfüllen daneben auch noch internationale Missionen mit Leben, insbesondere auch am Westbalkan, der ja alles andere als eine stabile Zone auch ist und für uns direkt vor der Haustür auch ganz ganz ganz wichtig ist. Das sind schon Herausforderungen, die in diesem Ausmaß so wahrscheinlich noch nicht da waren und wenn man dann noch daran denkt, dass durchaus die eine oder andere Naturkatastrophe es auch erforderlich macht, dass insbesondere dann unsere Pionieren, da auch wieder unsere Soldatinnen und Soldaten zum Einsatz kommen, die freiwillige Feuerwehr, die zivilen Einheiten auf jede Art und Weise zu unterstützen, dann ist das schon etwas, das sehr erfordernd ist. Das sicher in der Vergangenheit so noch nicht war. Die Sicherheitslage hat sich einfach geändert, vereindert, nicht zum Besseren. Aber ich glaube, auch dem kann man etwas Positives abgewinnen, nämlich, dass das Vertrauen in das österreichische Bundesheer gestiegen ist. Und zwar so in einem Ausmaß vom vorigen Jahr, sorg ich 20 Prozent. Das ist schon etwas, wo wir alle stolz sein können auf unsere Soldaten und Soldatinnen.
Manuel Roessler [00:08:57]:
Ich glaube, es gibt ganz viele, die vergessen, dass das Heer insbesondere auch sehr stark im Katastrophenschutz tätig ist. Und wenn man über das Bundesheer spricht, sagen alle zuerst einmal Grenzschutz, Neutralitätsbewahrung, aber Katastrophenschutz hat ja im Alltag eine viel größere Bedeutung in Wahrheit, oder?
Klaudia Tanner [00:09:12]:
Ja, das mag schon so sein. Man darf natürlich nicht vergessen, dass die militärische Landesverteidigung die Kernaufgabe ist und alle von Ihnen angesprochenen Aufgaben eben Assistenzaufgaben sind, aber die Wahrnehmung dessen, wenn man an die Bilder dieser furchtbaren Hochwasser denkt und da kommt dieser starke Arm der Armee, viele noch in Grün, manche schon in Kamouflage, in unseren neuen, wirklich großartigen Uniformen auch, dann weiß die Bevölkerung, sie kann sich darauf verlassen. Wenn niemand mehr kann oder man noch nicht kann helfen, dann sind die Soldatinnen und Soldaten, dann ist unser Heer da und das ist gut so. Und wie gesagt, dass die Zeit keine sichere geworden ist, das sehen wir an unserem Risikobild, wo wir nicht nur diesen Bedrohungen, über die wir jetzt schon geredet haben, auch entgegenschauen. Das heißt, wir müssen uns rüsten. Es war ja nicht nur in Österreich so, dass man das Bundesheer, die Armee, vernachlässigt hat. Das war in Wahrheit ja in ganz Europa so, weil wir uns alle auf einer Insel der Seligen gefühlt haben. Es ist selbstverständlich, dass wir in Frieden auch leben dürfen und können. Und da hat sich unglaublich vieles auch verändert. Und wir können jetzt all diese Versäumnisse, die in der Vergangenheit da waren, aufholen. Das tun wir in Wahrheit seit dem ersten Tag, seit ich im Amt bin. Wir haben das Budget dreimal erhöhen können und dann jetzt dieser große, ganz, ganz große Wurf, wo wir in einem Gesetz, im Landesverteidigungsfinanzierungsgesetz, wirklich bis zum Jahr 2032 und darüber hinaus festgehalten haben, dass das Budget steigen wird jedes Jahr. Und das ist auch dringend erforderlich, damit wir die Versäumnisse eben aufholen, unsere Kasernen auf Vordermann bringen, für unsere Soldaten die entsprechende Ausrüstung auch beschaffen und eben ganz große Beschaffung, 36 neue Hubschrauber, die einer nach dem anderen landen werden, unsere Panzer auch wieder auf Vordermann, auf den neuesten Stand zu bringen. Da könnte ich jetzt wahrscheinlich noch ganz, ganz lange reden,
Manuel Roessler [00:11:16]:
was der Inhalt
Klaudia Tanner [00:11:17]:
unseres Aufbauplanes ist, aber jede dieser Zeilen, die da festgehalten ist, bringt eins mehr, nämlich mehr an Sicherheit für die Österreicher.
Manuel Roessler [00:11:27]:
Als Sie den Job begonnen haben, mussten Sie sich da mit Ellenbogenautorität erkämpfen, oder war das überhaupt kein Thema?
Klaudia Tanner [00:11:34]:
Wenn man die erste Frau ist in einem Amt und ich habe dieses Bild am 7. Jänner 2020 so vor Augen noch, als die Amtsübergabe von meinem Vorgänger an mich war, da sind alle Militärkommandanten vertreten, der gesamte Generalstab. Es ist ein feierlicher militärischer Akt, dann wird einem schon bewusst, welche Verantwortung man übernimmt und dass das natürlich auch ungewohnt war, eine Frau an der Spitze zu sehen. Und dass es da viele gegeben hat, die da vielleicht nicht so begeistert waren davon. Das habe ich ja von meinen vorherigen Aufgaben auch schon gekannt. Und da geht es darum, dass man sich nicht entmutigen lässt, dass man klar auch sagt, wo man hin will. Das österreichische Bundesheer nämlich zu einer modernen Armee zu machen, in die Mitte auch der Gesellschaft zu führen. Unser System, der Wehrpflicht ist ein unglaublich gutes und nicht nur darüber zu sprechen, sondern einfach zu tun. Ich habe durchaus die Generäle, seien es jetzt Offiziere und Offiziere, alle in Wahrheit verstanden, die gesagt haben und es ist so oft in der Vergangenheit erzählt worden, ihr werdet schon ein neues Gerät bekommen, passiert ist nichts, es ist nur gesprochen worden drüber. Und daher habe ich auch jeden verstanden, der es mir erst dann geglaubt hat, wenn wirklich der neue Pandur und das in hundertfacher Ausfertigung dann in den Kasernen zur Verfügung steht.
Manuel Roessler [00:13:10]:
Und die Beschenkten lieben Sie jetzt?
Klaudia Tanner [00:13:12]:
Das würde ich nicht sagen, aber das habe ich immer so gesehen. Das kann nicht meine Aufgabe sein, als Verteidigungsministerin in der Beliebtheitsskala ganz oben zu sein. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ich nicht ganz unten wäre. Das wäre schon schön, aber das ist nicht die Aufgabe, sondern die Aufgabe ist eben, mit der Mission vorwärts, die haben wir da ausgerufen, da beim Nationalfeiertag vergangenen Jahres des Bundesheer eben zu wappnen, nicht zum Selbstzweck, sondern aufzurüsten, auszurüsten, sondern für die Sicherheit Österreichs.
Manuel Roessler [00:13:43]:
Sie sind bekannt für das Thema Blackout. Ich habe lustigerweise vor ein paar Monaten von Mark Elsberg das Buch gelesen. Haben Sie es auch gelesen?
Klaudia Tanner [00:13:49]:
Ich habe es nicht zur Gänze gelesen, aber natürlich auch durchgeblättert. Das war ein Zeitpunkt, als wir mit dieser Kampagne begonnen haben. Wir haben ja ganz gute Netze in Österreich, in Europa, Aber ausschließen kann man das nicht. Wenn unsere Experten im Haus sagen, das ist im Risikobild etwas, das durchaus wahrscheinlich einzustufen ist, dann bin ich der Meinung, wir müssen uns darauf vorbereiten. Das müssen wir als Bundesheer Und das müssen wir aber auch mit der Bevölkerung tun, das ins Gedächtnis zu rufen. Es reicht ja schon, wenn ein Stromausfall, so wie wir es immer wieder haben, über einige Stunden dauert, wenn ich überhaupt nicht vorbereitet bin und zum Beispiel ein kleines Kind daheim zu Hause habe. Und daher haben wir diese Bewusstseinsbildung durchgeführt, gemeinsam mit den Bürgermeistern quer durch das ganze Land. Wir haben unter anderem ein Blackout-Kochbuch auch aufgelegt. Und Wir rüsten unsere Kasernen so aus, dass sie sich über 14 Tage lang unabhängig von dem, was passiert, von der Wärme, von der Energie, von der Versorgung auch mit Lebensmitteln, 14 Tage tatsächlich auch tag sein können. 100 Kasernen werden das sein, die wir bis zum Jahr 2025 so ausstatten. Also es gibt eine Menge zu tun. Und ja, das ist auch eines der Risiken, mit denen wir uns beschäftigen müssen.
Manuel Roessler [00:15:11]:
Was wäre denn da die größte Risikogruppe für ein potenzielles Blackout? Sind das Hackerangriffe oder sind das tatsächliche Militärangriffe auf Infrastruktur oder was sind, wenn Sie sagen das Risiko ist so hoch, wo sehen Sie den Bottleneck?
Klaudia Tanner [00:15:27]:
Wird vielleicht da noch eines dazu fügen, das kann auch ein Naturereignis sein oder eine Naturkatastrophe sein, das kann ein Terroranschlag sein. Das sind eben hybride Gefahren, die dazu führen können. Das ist das, mit dem sich unsere Experten eben beschäftigen. Was sind die Risiken, die in welcher Wahrscheinlichkeit auch einzuschlufen sind, die haben wir jedes Jahr in einem sogenannten neuen Risikobild festgehalten. Das größte Risiko, das unsere Experten jetzt sehen, ist, dass sich eben dieser Krieg gegen die Ukraine, der sich ausweitet Und das, was wir jetzt eben erleben, ist ja über so eine lange Zeit unglaublich furchtbares Leiden, Einfrieren. Das krieg ich in Wahrheit auf beiden Seiten. Und es sind, wie gesagt, mehr an Risiken geworden und da ist es umso notwendiger, dass wir als Bundesheer jedes dieser Risiken entsprechend einschätzen und uns darauf vorbereiten, auch wenn wir vielleicht nicht die allerersten Ansprechpartner sind nach dem Gesetzestext.
Manuel Roessler [00:16:31]:
Ich wollte eigentlich das Risiko aus dem Buch von Mark Elsberg mit Ihnen durchphilosophieren, aber ich ärgere mich immer total, wenn mir jemand erzählt, wie ein Film ausgeht. Deswegen habe ich mich dagegen entschieden und hoffe, dass jetzt hier alle sehr dankbar dafür sind. Aber ich empfehle dieses Buch ausdrücklich, weil es wirklich ein spannender Thriller ist. Ich glaube, was am Land extrem hilft, ist, wenn die Häuser in sich geschlossen gewisse Kraftwerke werden, oder?
Klaudia Tanner [00:16:54]:
Ja, in jedem Fall. Und ich glaube, da passiert ja durchaus sehr vieles. Das ist ja auch kombiniert noch mit einer anderen Sache, sich unabhängig zu machen, autark zu sein. Gerade seit Beginn des Krieges haben wir hier erlebt, wozu eine Abhängigkeit auch, wenn wir an Öl-Gas denken, führt. Und ich glaube, da auf erneuerbare Energien zu setzen, Diesen Weg haben wir gerade in Österreich vorbildlichst auch begonnen. Das heißt aber auf der anderen Seite dann auch, dass ich schon dafür sorgen muss, wenn ich ausschließlich im erneuerbaren Energiebereich bin. Und man denkt dann daran, wenn wir an Sonnenenergie, Photovoltaik, was auch immer denken, Wasserkraftbereich, ich brauche immer auch einen Ausgleich. Wir haben großartige Organisationen, mit denen wir auch zusammenarbeiten, die für diese Netze auch zuständig sind. Wenn man an die Austria Power Grid denkt, wo wir auch regelmäßige Übungen mit unseren Soldaten, Soldatinnen durchführen, damit wir eben alles auch tun und damit wir vorbereitet sind. Ich glaube, darum geht es vor allem.
Manuel Roessler [00:17:57]:
Was braucht hier der Haushalt?
Klaudia Tanner [00:17:59]:
Ich glaube, das ist auch ganz gut, wo die Zivilschutzorganisationen sehr intensiv, der Zivilschutzverband sehr intensiv auch informiert haben darüber. Das beginnt einfach bei Wasser, das man zu Hause lagern hat. Das beginnt bei notwendigen Medikamenten, die man in entsprechendem Vorrat auch zu Hause haben muss und eben bei Lebensmitteln. Ich empfehle da wirklich auch einen Blick auf unsere Seite des Bundesheeres bzw. Eben Zivilschutzverband, wo jeder auch genau nachlesen kann, was Sinn macht. Und das heißt keine Angst oder keine Panikmache, das soll es auf keinen Fall sein, sondern nur ein Bewusstmachen dessen, dass es nicht immer selbstverständlich sein muss, dass der Strom aus der Steckdose kommt.
Manuel Roessler [00:18:45]:
Wir impfen uns ja auch eine FSME-Impfung in der Hoffnung, dass wenige gebissen werden, oder?
Klaudia Tanner [00:18:49]:
Ganz genau das ist es und ich glaube ein besseres Beispiel gibt es überhaupt nicht. Wir hoffen alle, es ist wie eine Versicherung, das gilt ja auch für das Bundesheer, wir hoffen alle, dass uns kein militärischer Angriff trifft, aber es ist unverantwortlich, sich nicht darauf vorzubereiten, Angriffe, nämlich egal woher sie auch kommen und gerade wie wir es erleben seit dem 24. Februar letzten Jahres, durchaus auch auf konventionelle Art und Weise einen Krieg wieder erleben zu müssen.
Manuel Roessler [00:19:20]:
Ein ganz spannendes Thema, das bei Ihnen gerade sehr präsent ist, ist das Sky Shield. Und als ich mich damit beschäftigt habe, bin ich drauf gekommen, dass das Erste, was kommt, als Kommentar von den User-Kommentaren, wo wir jetzt gerade darüber gesprochen haben, User-Kommentare nicht zu lesen, aber das bezieht sich dann wahrscheinlich eher auf die eigenen Themen als auf die Kommentare von anderen Personen, ist das dann alles sagen, wir verlieren die Neutralität. Deswegen zweierlei einerseits, was ist es? Weil ich habe das Gefühl, vielen ist es gar nicht bewusst, worum es hier geht. Und das zweite, wie stehen Sie dann zu dem zweiten Aspekt?
Klaudia Tanner [00:19:54]:
Wir müssen einfach generell mehr erklären. Ich glaube, dass ja viele mit diesem Begriff auch nicht wirklich viel anfangen können, worum geht es. Es geht einen zusätzlichen Schutz für Gefahren, die aus der Luft drohen können. Sei es Raketen, Drohnen, was auch immer. Das ist eine Initiative, die gestartet worden ist eben von Deutschland und meiner damaligen Kollegin, der Vorgängerin des jetzigen Verteidigungsministers. Und wir haben gemeinsam mit der Schweiz gesagt, wir wollen von Anbeginn an durchaus auch da mit dabei sein. Warum? Weil gerade die Sicherung des Luftraumes eine Aufgabe ist, die budgetär, die technisch für einen einzelnen Staat ganz schwer möglich auch umzusetzen ist. Und ganz offen, das ist ein Schild, der uns schützen wird vor Raketen, Drohnen. Die Neutralität, die wird uns nicht schützen, wenn wir sie weiter in dieser unbewaffneten Art und Weise geschehen lassen. Es entbindet uns nicht davor, dass wir dennoch unseren Luftraum selber auch schützen. Das machen wir derzeit mit dem System Eurofighter. Das sind 15 Stück. Es passiert in etwa 40 bis 50 Mal im Jahr, dass Alarmstarts dann auch ausgelöst werden. Dann landet der Anruf bei mir. Da gibt es eine ganz genaue Gene of Command, was dann stattzufinden hat. Das heißt, das ist selbstverständlich notwendig.
Manuel Roessler [00:21:30]:
Was sind das für Alarme? Sind das dann Fehlalarme?
Klaudia Tanner [00:21:34]:
Das sind sehr oft dann Flugzeuge, die zum Glück eben nur aufgrund einer Nachlässigkeit sich nicht melden, nicht einzuordnen sind. Und da muss man natürlich dann die Eurofighter steigen auf und detektieren dann, das ist der übliche Vorgang und diese Zeit, die dann vergeht, da passiert dann die Rückmeldung, okay, Funkkontakt konnte wieder hergestellt werden. Also das ist eines der Beispiele und hoffen wir, dass das auch so bleibt. Aber die Gefahren, die wir ja jetzt auch gerade im Ukraine-Krieg sehen, was sich im Bereich der Drohnenabwehr getan hat, wo wir unglaublichen Nachholbedarf haben. Und diese Zusammenarbeit, die durchaus notwendig ist, auch wir haben ja verschiedene Abkommen, bereits jetzt mit der Schweiz und mit Deutschland. Wir haben ein sehr gutes System, das nennt sich Goldhaube, heißt nichts anderes als die passive Luftraumüberwachung, Radartaten, das uns sehr viele Staaten auch beneiden. Und wenn wir jetzt diese noch unverbindliche Erklärung unterschrieben haben, dann bekommen wir den Zugang zu den Planungsdokumenten. Es hat bis dato zwei technische Runden gegeben. Unser Erdschiff wird dann im September mit dabei sein. Und dann wird man sehen, auf welche Art und Weise wir uns einbringen können. Wir haben ja in unserem Aufbauplan drinnen, dass wir investieren müssen in diesen Bereich des Schutzes vor Drohnen, Raketen, Bomben, was auch immer ein Gefahren da ist Und wenn man die natürlich dann gemeinsam beschaffen kann, so wie wir es ja in vielen anderen Bereichen auch machen, dann ist das ohne Zweifel effizienter, kann durchaus auch billiger werden, als es jetzt im Aufbauplan vorgesehen ist.
Manuel Roessler [00:23:27]:
Und der zweite Aspekt mit der Neutralität, darauf jetzt auch noch einzugehen?
Klaudia Tanner [00:23:32]:
Ich weiß gar nicht, jeder Rechtsexperte, und da hören uns ja jetzt sehr viele auch zu, ich habe in diesem Bereich überhaupt noch keine Meldung vernommen, was das damit zu tun haben sollte. Und daher, also da gibt es von meiner Seite her überhaupt keine Zweifel, ich glaube auch von keinen anderen Rechtsexperten. Es ist ja nachgerade unsere Aufgabe, gerade auch als neutraler Staat, unseren Luftraum eben zu schützen, das auf effiziente Art und Weise zu tun und dass sich die Gefahren eben in eine Richtung auch verändert haben. Warum sollte nicht Bern und Wien und Berlin genauso geschützt werden, wie das in anderen Bereichen der Fall ist, wo wir jetzt im Moment das alles wieder erleben müssen, wenn man gerade jüngst auch wieder die Angriffe auf Kiew, auf Odessa mitverfolgt hat.
Manuel Roessler [00:24:29]:
Schwelgen wir ein bisschen in der Vergangenheit. Erzählen Sie mir von der Art, wie Sie aufgewachsen sind und warum Sie sich dann für Jus entschieden haben.
Klaudia Tanner [00:24:36]:
Ich bin als das Älteste von fünf Kindern aufgewachsen in einem kleinen Ort im Bezirk Scheibs. Meine Eltern, Mein Vater ist Imkermeister, meine Mutter war Bäuerin, eine kleine Landwirtschaft, so wie es in dieser Gegend üblich ist, in den verschiedensten Bereichen auch tätig. Wir haben alle fünf Matura gemacht, ein Studium abgeschlossen und Für mich war es nach dem Besuch des Bundesoberstufer-Realgymnasiums in Scheib seine Überlegung, eine zusätzliche Allgemeinausbildung einfach zu machen. Ich habe mich kurz mit dem Gedanken getragen, Politikwissenschaften, Publizistik in einer Fächerkombination zu studieren und habe mir dann gedacht, es macht wesentlich mehr Sinn, das JUS-Studium eben anzustreben, weil da kann man in jede Richtung dann auch gehen und bin nach wie vor froh, das genauso getan zu haben.
Manuel Roessler [00:25:34]:
Das war also mehr eine rationale als eine emotionale Entscheidung, weil Sie sagen, mit Jus hat man einfach viele Karrieremöglichkeiten und das ist eine gute Grundlage, oder war es etwas, wo Sie sagen, nein, das ist jetzt, dafür brenne ich, Das ist genau das, was ich will.
Klaudia Tanner [00:25:46]:
Es war tatsächlich eine rationale Entscheidung, weil die Möglichkeiten, egal nachher in die Wirtschaft zu gehen, was ich auch getan habe, egal in welche, weil sie mir einfach noch breiter erschienen sind als in einem Studium, wie zum Beispiel Medizin, das dann doch auf eines vielleicht einschränkt. Und daher bin ich sehr froh, dass ich diesen Weg auch gegangen bin.
Manuel Roessler [00:26:08]:
Und wie fiel Ihnen das Studium? Ich
Klaudia Tanner [00:26:12]:
habe es immer so gesehen, dass es abzuschließen war. Kommt mit dem Kampf. Und da waren schon durchaus so die eine oder andere Herausforderung bei Prüfungen dann da. Das muss ich schon ganz offen sagen, die durchaus fordernd waren im Bereich bürgerliches Recht. War ohne Zweifel etwas, das einen schon sehr gefordert hat. Ich habe immer geschaut, dass ich daneben auch arbeite, mir etwas Geld auch dazu verdiene und dann dauert das halt eine Zeit, wenn man daneben auch noch etwas macht. Aber wichtig war immer, das abzuschließen und ich habe dann danach die Gerichtspraxis auch gemacht.
Manuel Roessler [00:26:50]:
Macht Sinn oder die nimmt man dann mit und ansonsten macht man nichts.
Klaudia Tanner [00:26:53]:
Macht auf jeden Fall Sinn. Mein damaliger Ausbildungsrichter war der Meinung, es wäre schön, wenn ich in die Richteramtskarriere anstrebe, aber das war für mich klar, dass das nicht wirklich meines ist, sondern ich irgendetwas anderes tun will. Es hat mich einfach nicht wirklich interessiert. Ich habe dann überlegt, gehe ich in die Verwaltung, in die Wirtschaft und dann ist es irgendwie mehr oder weniger zufällig etwas geworden, das eine perfekte Mischung war. Ich habe beim NÖ-Bauernbund als Rechts- und Sozialreferentin begonnen, habe damit die Möglichkeit gehabt, in sozialversicherungsrechtlichen Belangen Vertretungen vor den zuständigen Landesgerichten auch zu machen und auf der anderen Seite auch die politische Ebene sehr, sehr gut kennengelernt. Das war tatsächlich eine Mischung. Diesen sozialversicherungsrechtlichen Fällen ging es vor, wie genommen vorzeitige Alterspensionen, Pflegegeld. Und wir haben so viele der Verfahren gewonnen und der Menschen auch helfen zu können, das auch gratis zu tun, wenn sie Mitglied beim Niederösterreichischen Bauernbund waren. Das ist nach wie vor so. Dann bekommen sie eine Gratisvertretung vor den Gerichten. Das war damals das, was ich gemacht habe. Und dann parallel dazu eben die Politik wirklich auch von der PIK auf kennenzulernen, sie am ersten Mal zu stehen in so einem Saal vor 500, 600 Bäuerinnen und Bauern, die durchaus auch fordernde Anliegen haben, in der damaligen Zeit als Frau dort zu stehen. Da lernt man schon sehr viel.
Manuel Roessler [00:28:28]:
Bevor wir gleich in den Bauernbund eintauchen, Bleiben wir noch ein bisschen beim Studium. Waren Sie in Wien?
Klaudia Tanner [00:28:36]:
Ich habe in Wien studiert, habe zu Beginn in einem Studentenheim in der Pfeilgasse gewohnt. Dort sind im Übrigen nach wie vor noch sehr viele Freundschaften, die auch aus dieser Zeit geblieben sind und ich habe mein Studium da auch abgeschlossen.
Manuel Roessler [00:28:53]:
Was haben Sie als Job neben dem Studium?
Klaudia Tanner [00:28:55]:
Ich habe zum Beispiel beim österreichischen Buchverlag Schulbücher verkauft. Ich habe dann eben immer wieder zu Hause natürlich geholfen. Das war insbesondere über den Sommer auch dringend notwendig. Wir hatten eine Imkerei und betreiben meine Eltern nach wie vor noch, auch in der Pension, wo es gerade im Sommer viel zu tun gegeben hat. Und also wir wurden nicht verraten.
Manuel Roessler [00:29:18]:
Wo gibt es den besten Honig?
Klaudia Tanner [00:29:20]:
Nein, selbstverständlich bei meinen Eltern.
Manuel Roessler [00:29:23]:
Und was macht einen guten Honig aus?
Klaudia Tanner [00:29:25]:
Einen guten Honig macht vorwiegend der Geschmack aus und was man nicht vergessen darf, ist nicht nur die viele Arbeit, die dahinter steckt, nicht nur von den Bienen selber, sondern die wichtige Aufgabe, die dadurch auch erfüllt wird, wenn man daran denkt, dass die Bestäubung, was alles funktioniert, wie die Landschaft anders aussehen würde, wenn es die nicht geben würde. Aber am Ende des Tages ist es viel mehr als nur ein ganz köstliches Lebensmittel, sondern es ist ja auch gesund, das ist ja auch bewiesen mittlerweile, dass was Honig alles kann. Also ja, greift es zu.
Manuel Roessler [00:29:58]:
Nach der Aufnahme werde ich dann fragen, wo man so einen Honig von ihren Eltern bekommen kann.
Klaudia Tanner [00:30:04]:
Ja, zum Beispiel direkt ab Hof bei meinen Eltern zu Hause kann man den kriegen.
Manuel Roessler [00:30:10]:
Sehr gut. Halten Sie Bienen auch selbst?
Klaudia Tanner [00:30:14]:
Das Interessante ist wahrscheinlich, dass wir als österreichisches Bundesheer bereits Honig auch selbst ernten konnten. Wir haben in der Maria-Theresien-Kaserne perfekte Flächen, die sich dazu eignen. Dort haben wir die ersten Bienenstöcke aufgestellt. Voriges Jahr und heuer haben wir bereits den ersten Honig auch abgefüllt, natürlich in Kooperation auch mit Imkern. Das vergisst man auch, dass wir insbesondere, da habe ich jetzt Maria-Theresia in Kaserne genannt, aber viel in der Truppenübungsplätze unglaublich viel an Natur auch vorfindet, an unberührter Natur. Wenn man eben zum Beispiel an Allensteig auch denkt, wo es da eine ganz besondere Moore gibt mit ganz besonderen Lebewesen, die man dort vorfindet. Also auch in diesem Bereich tun wir durchaus einiges. Vor allem,
Manuel Roessler [00:31:01]:
wenn man denkt, wie groß Allensteig eigentlich ist. Ich glaube vielen ist das gar nicht bewusst, dass das der größte oder zweitgrößte Truppenplatz in Europa ist, oder?
Klaudia Tanner [00:31:07]:
Ja ganz genau und er wird ja auch von sehr vielen der befreundeten Armeen auch verwendet. Das sieht man immer bei den ganz großen Übungen, die ja jetzt nach der Pandemie auch wieder möglich sind. Und das ist schon ein ganz wichtiger, ganz wichtiger Truppenübungsplatz. Ohne Zweifel nicht nur aufgrund seiner Größe, auch von der Ausstattung her. Und
Manuel Roessler [00:31:29]:
auch ein bisschen ein gefürchteter. Also im Umfeld haben viele gesagt, als sie nach Allensteig beim Bundesheer nach Allensteig zugewiesen wurden, war das jetzt nicht unbedingt der angenehmste Platz, die Ausbildung zu genießen.
Klaudia Tanner [00:31:40]:
Also wenn sie dann dort sind, haben sie hoffentlich das Handwerk dann auch richtig gelernt, denn das ist es nicht zuletzt. So heißt ja auch eine der größten Übungen, die immer wieder dann auch stattfinden, wo man die soldatischen Fertigkeiten dann wirklich auch erlernt und trainieren und üben kann. Und das ist dringend notwendig immer wieder.
Manuel Roessler [00:31:56]:
Okay, also Sie haben dann jetzt nach dem Studium gesagt, Sie sind dann quasi wohl jetzt im Bauernbund mit dem Gerichtsjahr in dazwischen. Was macht der Bauernbund? Warum ist der wichtig und wie haben Sie dort Karriere gemacht?
Klaudia Tanner [00:32:09]:
Der Bauernbund ist eine Teilorganisation der österreichischen Volkspartei und ist insbesondere auch eine freiwillige Interessensvertretung für die Bäuerinnen und Bauern, aber für viele mehr noch. Und das war mir damals auch ganz besonders wichtig, den Bauernbund aufzumachen, mit dem Instrumentarium auch der Akademikergruppe, für diejenigen da zu sein, die für das Land einstehen, für das Landleben auch einstehen, dafür einstehen, dass es gleiche Chancen auch geben soll für die, die in der Stadt und die am Land leben. Das heißt auch immer wieder neue Mitglieder zu bekommen. Zum damaligen Zeitpunkt war das 100.000 Mitglieder, die allein der Niederösterreichische Bauernbund gehabt hat, die einen Mitgliedsbeitrag einzahlen, dafür nicht nur eine Zeitung erhalten, sondern zum Beispiel eben die schon angesprochene Rechts- und Sozialvertretung in sozialversicherungsrechtlichen Angelegenheiten und natürlich das politische Sich-Einbringen für die Interessen dieser Berufsgruppe und darüber hinaus. Das war, glaube ich, etwas ganz Wichtiges, diese Öffnung nicht nur da zu sein, wie die gesetzliche Interessensvertretung der Landwirtschaftskammern, die eben für die Bäuerinnen und Bauern gesetzlich verankert da ist, sondern darüber hinausgehend wirklich die gestaltende Kraft auch am Land zu sein. Und bei jeder dieser Wahlen ist es natürlich auch darum gegangen, entsprechenden Erfolg auch zu lukrieren, dass die Vertreterinnen und Vertreter dann in den Landtagen, im Nationalrat, dort das fortführen und sich für das Land und für die Bäuerinnen und Bauern einsetzen.
Manuel Roessler [00:33:44]:
Gab es da Situationen oder Fälle, die Ihnen besonders nahe gegangen sind oder die bei Ihnen irgendwie hängen geblieben sind, die Sie betreut haben oder bei Kolleginnen mitbekommen haben?
Klaudia Tanner [00:33:53]:
Also, was mir damals immer zu schaffen gemacht hat, waren diese persönlichen Schicksale, die man miterlebt hat. Sei es darum, wenn es ein behindertes Kind dann gegangen ist, wo die Einstufung fürs Pflegegeld schlichtweg seitens der zuständigen Sozialversicherung nicht so war, dass die entsprechende Versorgung auch und Betreuung auch sichergestellt werden konnte. Und das dann zu erreichen und die Einstufung in die damals höchste Pflegestufe vor Gericht zu erkämpfen für diese Familie, die Dankbarkeit, die man dann erfährt, Das waren tatsächlich Situationen, die ich schon noch vor mir sehe.
Manuel Roessler [00:34:36]:
Man kann also zum Bauernbund sagen, es ist quasi das Pontor der Arbeiterkammer für die Arbeiter, es ist der Bauernbund für die Bauern in Niederösterreich oder einfach eine Interessensvertretung?
Klaudia Tanner [00:34:46]:
Eine Freiwilligeabond, dort ist der Unterschied. Wir müssen uns jedes einzelne Mitglied und das ist nach wie vor so eben bemühen. Bei der Arbeiterkammer ist es ja auch bei der Landwirtschaftskammer ist es so, dass man dann entsprechend dem Gesetzhalter Mitglied ist. Die Freiwillige Interessensvertretung geht darüber hinaus. Wir müssen und mussten, das tut mein Nachfolger nach wie vor, beziehungsweise die Organisation, sich Mitglieder auch bemühen.
Manuel Roessler [00:35:12]:
Werden sie dann für die Pflichtmitgliedschaft?
Klaudia Tanner [00:35:15]:
Die Pflichtmitgliedschaft macht durchaus Sinn bei den Kammern. Das haben wir insbesondere im landwirtschaftlichen Bereich auch immer wieder gesehen. Der Bauernbund ist viel mehr, als er seine Kammer ist. Das ist tatsächlich eine Interessensvertretung, die für das ganze Land Gutes bewegen will.
Manuel Roessler [00:35:31]:
Sie haben es dann dort geschafft bis zur Direktorin. Wie?
Klaudia Tanner [00:35:35]:
Da war ein Schritt dazwischen noch. Ich habe als Rechts- und Sozialreferentin vier, ein halb, fünf Jahre dort gearbeitet, wollte dann etwas anderes tun und habe mir überlegt, nachdem ich eine Stellenanzeige gelesen habe, dass Polizeijuristen gesucht werden, das Innenministerium, das wäre doch ganz interessant. Und bin dann direkt aber gleich im Innenministerium im Kabinett gelandet. Da war ich dann zwei Jahre in einer sehr, sehr interessanten Zeit mit einer der wohl größten Reformen, die jetzt in Vergessenheit geraten ist, die Zusammenlegung von zwei Wachkörpern, Gendarmerie und Polizei, Neuaufstellung von Sondereinheiten, wenn man an die Kobra denkt. Das war eine sehr spannende Zeit, eine inhaltlich spannende Zeit, aber natürlich auch politisch eine sehr, sehr, sehr, sehr lehrreiche. Und nachdem ich das dann gemacht habe, bin ich in die Wirtschaft gegangen, war bei einem großen Telekommunikationsunternehmen tätig in Wien, sind meine halben Jahre dazwischen an Heirat, Tochter, gleich auch wieder weitergearbeitet Und dann ist dieser Anruf gekommen von meinem Vorgänger, ob ich mir nicht vorstellen könnte, Direktorin zu werden. Jetzt holt es mal einen Spahn im Mund. Als erste Frau sozusagen wieder nach Innenministerium, nach der Wirtschaft dorthin retour auch zu gehen und da habe ich dann überlegt, aber auch nicht allzu lange, weil es wieder etwas war wie eingangs schon gesagt, wo man die Erste sein kann und vieles auch bewegen kann und das hat sich auch bewahrheitet.
Manuel Roessler [00:37:07]:
Sie haben sich sicher durch die Lebenserfahrung, diese Haut, von der Sie gesprochen haben, die Dicke aufgebaut. War die auch damals schon bei Ihnen vorhanden oder gab es dann damals schwierigere Situationen diese Rolle anzunehmen?
Klaudia Tanner [00:37:21]:
Ich glaube die gibt es immer wieder, aber die Zeit ist doch eine vielleicht etwas andere geworden, weil ich glaube, dass mir so was wie damals noch auf der Ebene der Rechtsreferentin passiert, dass jemand sagt, er wird mit den Vertretern vor Gericht und da sagen, nein, ich werde das machen. Ja, Frau, das geht ja gar nicht. Ich glaube, da hat sich schon einiges auch weiter bewegt. Wo vielleicht der Unterschied zu jetzt ist, ist diese so große mediale Aufmerksamkeit. Ich war ja dann im Landtag auch, aber das ist schon etwas anderes, da eben tätig zu sein, als auf der Bundesebene. Das muss man ganz offen sagen. Und es ist auch jetzt so, dass herausfordernde Situationen immer wieder da sind, aber sie haben es ja auch angesprochen, das hilft einfach, wenn man das schon einmal erlebt hat. Mir hat einmal ein ganz Großer gesagt, du kannst nur dann dich weiterentwickeln, wenn du einmal am Boden gelegen bist, dich dann auch wieder herausgekämpft hast. Das hat mir sehr viel geholfen und hilft mir nach wie vor.
Manuel Roessler [00:38:27]:
Wer war das?
Klaudia Tanner [00:38:28]:
Erwin Bröll. Ich stelle mir oft die Frage, wenn
Manuel Roessler [00:38:31]:
man so einen Job hat, wie Sie ihn jetzt gerade innehaben, was man danach macht? Weil alles danach ist ja eigentlich karrieretechnisch nicht mehr wirklich ein Sprung nach oben, oder? Weil Sie sitzen ja in Wahrheit schon auf einer unfassbar starken und verantwortungsvollen Rolle. Wie haben das Leute vor Ihnen gemacht? Wo sind die dann gelandet? Fühlt man sich dann wohl, wenn man dann eine Rolle hat, wo man vielleicht auch weniger Verantwortung oder weniger Medienpräsenz inne hat. Ist das schwierig? Haben Sie darüber nachgedacht?
Klaudia Tanner [00:39:07]:
Also ich habe es ja mal erlebt, ja. Vielleicht weniger an Verantwortung, vielleicht aber dann auch mehr an Geld, wenn man einen Wechsel vom Verwaltungsbereich zum Beispiel hernimmt in die Wirtschaft. Das muss man schon ganz offen sagen. Ich beschäftige mich mit dem, was ich jetzt mache. Und da habe ich echt genügend zu tun. Und dann beschäftige ich mich damit, dass wir auch eine Wahl zu bewältigen haben. Das dauert allerdings noch ein Jahr und setze alles daran, dass ich wirklich jede Minute auch sinnvoll da investiere. Und wenn man sich meinen Lebensweg anschaut, meinen beruflichen, ich habe immer irgendwie etwas anderes dann gemacht und bin überrascht und da oder dort gelandet. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, weil ich in so vielen Bereichen irgendwie schon tätig war, das sage ich ganz ehrlich. Und eine Karriere oder eine Karriere, Karriere-Schritt muss nicht immer einer sein, der hasse es an mehr Geld oder an Verantwortung. Vielleicht heißt es auch, etwas ganz anderes noch einmal zu machen.
Manuel Roessler [00:40:17]:
Oder mehr Freizeit.
Klaudia Tanner [00:40:18]:
Das könnte es ja auch durchaus sein, aber das war bei mir immer so, ich weiß nicht, ich neige dazu, dass ich das alles sehr stark mit Arbeit immer befülle, egal wo ich war.
Manuel Roessler [00:40:27]:
Sind Sie ein Workaholic?
Klaudia Tanner [00:40:28]:
So würde ich mich nicht bezeichnen, aber ich fühle den Tag schon sehr gut aus. Oder die Wochen und die Wochenenden sehr gut aus.
Manuel Roessler [00:40:38]:
Ist Ihnen gelegentlich auch mal Fahrt?
Klaudia Tanner [00:40:40]:
Das gibt es eigentlich so gut wie gar nicht. Nein, nein, nein. Und das ist gut so. Das ist gut so.
Manuel Roessler [00:40:44]:
Weil sonst suchen sie sich einfach eben etwas zu tun. Gehen wir noch mal ganz kurz zum Bauernbund. Wie stehen Sie zu dieser extrem großen veganen und vegetarischen Welle?
Klaudia Tanner [00:40:54]:
Ich glaube, das ist ja nichts Neues. Ich habe es immer so gehalten, dass das ein Thema ist, dass man selber auch entscheiden muss, wie will ich mich ernähren. Ich halte generell nichts von Vorschreibungen, wie man sein Leben zu gestalten hat, schon gar nicht im Ernährungsbereich. Wir beschäftigen uns beim Bundesheer schon sehr intensiv mit den Fragen der Ernährung, weil man als Soldatinnen und als Soldat ja auch besondere körperliche Dinge erbringen und leisten muss und da ist die Ernährung ein ganz wichtiger Punkt. Und Wir haben ja dann auch mit der Einführung des Klimatellers dafür gesorgt und es ist durchaus auch noch eine Menge an Arbeit, da immer wieder auch besser zu werden, auf Regionalität zu setzen, auf Saisonalität auch zu setzen. Und ich glaube, da sind wir schon und wir haben natürlich auch vegetarische Menüs, das ist auch keine Frage mehr. Aber da müssen wir immer noch besser werden und da gibt es sicher noch einiges zu tun.
Manuel Roessler [00:41:57]:
Sie haben in einem Interview mal gesagt, dass eines Ihrer Hobbys tanzen ist. Das fand ich sehr interessant. Was tanzen Sie denn?
Klaudia Tanner [00:42:03]:
Nein, das ist einfach eine Form des Ausgleichs. Jetzt hat irgendwie zu wenigen Zeit. Ich war früher durchaus sehr viel unterwegs. Jetzt werden sicher einige zuhören und werden sich denken, ja, so ist es. Das ist eines meiner Hobbys. Aber ich denke generell, dass Bewegung in egal welcher Form einfach die Gedanken auch in gewisser Art und Weise wieder frei macht. Also so wie ich gerne schwimme, tanze ich eben gern.
Manuel Roessler [00:42:28]:
Was für Tänze?
Klaudia Tanner [00:42:29]:
Naja, also das beginnt halt so mit einem Fochstrott über einen Walzer und geht bis halt zu sich bewegen nach irgendeiner Form, Discomusik oder mein Liebes. Wie findet man
Manuel Roessler [00:42:41]:
Sie auf Bällen?
Klaudia Tanner [00:42:43]:
Selbstverständlich auf dem wunderschönsten aller Bälle, auf dem Ball der Offiziere in Wolfsburg. An dieser Stelle schauen Sie sich das an, wenn Sie dann noch Karten kriegen für nächstes Jahr im Jänner. Durchaus auch auf, früher, hat es letztes Jahr ja nicht mehr gegeben, auf den Niederösterreichischen Bauernbombball. Immer wieder auf Bällen, die natürlich unsere Soldatinnen und Soldaten veranstalten. Also der nächste, glaube ich, ist in Weiterer, wo ich auch mit dabei sein werde, beim Garnisonsball.
Manuel Roessler [00:43:12]:
Und mit Glück sieht man Sie dann auch tanzen.
Klaudia Tanner [00:43:14]:
Und der Jägerball, selbstverständlich, fällt mir so ein. Auch in der Hofburg und da sah man und wird man mich auch in Zukunft tanzen sehen.
Manuel Roessler [00:43:21]:
Und wenn Sie jetzt sagen, jetzt haben Sie nicht mehr so viel Zeit dafür, wie holen Sie sich dann Ausgleich?
Klaudia Tanner [00:43:26]:
Ich schwimme sehr gerne, bin gern in der Natur unterwegs und bin generell ein sehr geselliger Mensch, sei es Familie, Freundinnen, Freunde. Das ist mein Ausgleich. Familie ohne dies, aber Freundschaften, die wirklich über Jahrzehnte auch schon gehen und ganz offen gestanden, denen es sowas von Wurscht ist, was ich gerade beruflich mache, sondern die kennen mich als Claudia und das tut gut. Ich glaube, das braucht jeder Mensch.
Manuel Roessler [00:43:54]:
Ich glaube, dass in Ihrer Rolle auch eine der größten Herausforderungen ist, dass Sie jetzt nicht unbedingt viele haben, mit denen Sie sich wirklich austauschen können, weil die gerade in einer ähnlichen Situation sind. Fühlen Sie sich da manchmal einsam?
Klaudia Tanner [00:44:06]:
Da habe ich das große Glück, dass ich ein so wunderbares Team auch mich herum habe. Das muss ich ganz offen sagen. Mein Kabinett ist wohl eines der großartigsten, dass man sich nur vorstellen und wünschen kann, egal in welchem Bereich. Und da tauscht man sich dann über alles aus. Und wie schon gesagt, diese Freundschaften, die wir viele Jahre und Jahrzehnte auch halten, Da kann man sich über alles austauschen und ausreden und das ist tatsächlich immer wieder auch notwendig, ohne Zweifel.
Manuel Roessler [00:44:37]:
Sind Sie spirituell?
Klaudia Tanner [00:44:40]:
Das ist eine spannende Frage, was ich jedenfalls bin. Ich bin gläubige Katholikin. Das ist so, jede Möglichkeit. Es gibt eine Kirche aufzusuchen, die nutze ich. Wir haben etwas ganz Großartiges jetzt erlebt. Ich war das erste Mal in Lourdes bei der großen Soldatenwallfahrt mit dabei. Wir haben eine großartig aufgestellte Militärseelsorge auch bei uns im Bundesheer. Ich freue mich heuer schon auf die große NÖ-Bauernbund-Wahlfahrt nach Mariazell. Also das ist schon, der Glaube ist schon etwas, das für mich ganz, ganz wichtig ist.
Manuel Roessler [00:45:12]:
Welches Buch lesen Sie gerade?
Klaudia Tanner [00:45:14]:
Momentan gar keins.
Manuel Roessler [00:45:16]:
Weil die Zeit fehlt?
Klaudia Tanner [00:45:17]:
Das mag so sein, ja, jetzt gar nicht. Aber eins, was ich immer wieder zur Hand nehme, ist die Macht des Unterbewusstseins von Murphy. Das hat mich bewegt, glaube ich, seit meinen Studienzeiten und da blätte ich immer wieder irgendwann einmal rein.
Manuel Roessler [00:45:30]:
Worum geht es da?
Klaudia Tanner [00:45:31]:
Da geht es darum, dass man eben viel mehr ist als nur das, was so offensichtlich da ist und dass man das, was man zu sich selber sagt, sich dann auch verfestigen kann. Wenn ich mir jeden Tag sage, ich kann das schaffen, dann wird es so sein. Wenn ich mir jeden Tag sage, ich kann das schaffen, dann wird es so sein. Wenn ich mir jeden Tag sage, ich traue mir das nicht zu, dieser Appell ist insbesondere auch an die Mädchen und an die Frauen gerichtet, die sehr oft dazu neigen, sich Dingen eben nicht zuzutrauen. Und ich glaube, wie man mit sich selber auch spricht, wie man mit sich selber umgeht, das sagt sie dann immer auch nach außen. Das sollten wir auch nicht vergessen. Es ist wirklich ein großartiges Buch.
Manuel Roessler [00:46:12]:
Das ist eine sehr, sehr schöne Überleitung. Zur nächsten Frage, Was würden Sie dann jungen Leuten mitgeben, die eine Karriere wie Ihre anstreben?
Klaudia Tanner [00:46:20]:
Trau dir alles zu und wenn du scheiterst, dann steh einfach wieder auf und mach weiter. Sei gut zu dir. Ich habe so ein Lebensmotto, das erste ist so, mach nur Dinge, wo du dich in den Spiegel schauen kannst. Sei dann für die Menschen da, wenn es ihnen schlecht geht, wenn es ihnen gut geht. Sondern ich sehe sehr viele andere. Und der dritte Punkt ist, schau auch auf dich selber, sonst kannst du die anderen Sachen gar nicht machen.
Manuel Roessler [00:46:47]:
Was bedeutet Ego für Sie?
Klaudia Tanner [00:46:50]:
Ich glaube, dieses auf sich selber zu schauen und gut zu sich zu sein, das ist schon wichtig. Das beginnt bei medizinischen Fragen. Das erleben wir immer wieder, Wir gehen dann zum Arzt, wenn schon etwas passiert ist. Sich sich zu sorgen im umfassenden Sinne und der, mit dem man das ganze Leben zusammen ist, das bist du. Das bin ich. Das sollte man nie vergessen.
Manuel Roessler [00:47:21]:
Die Schlussworte gehören Ihnen.
Klaudia Tanner [00:47:23]:
Ich bedanke mich für dieses Gespräch, das wirklich etwas gänzlich anderes war, als ich sonst immer erleben darf. Ich wünsche mir, dass dieser Podcast weiterhin so viel Erfolg hat, weil ich glaube, das ist etwas ganz großartiges, das sie da machen.
Manuel Roessler [00:47:42]:
Vielen lieben Dank. Danke, hat Spaß gemacht. Alles Gute.
Klaudia Tanner [00:47:45]:
Alles Gute.