Entscheidungsgrundlagen bei Bewusstlosigkeit, oder wenn der Patient nicht mehr äußerungs-, entscheidungs- oder einsichtsfähig ist. Es gibt verschiedene Varianten der Patientenverfügung.
Varianten
Verbindliche Patientenverfügung
MUSS befolgt werden.
Beachtliche Patientenverfügung
Nicht bindend, dient als Leitlinie umso mehr, je näher an verbindlicher Patientenverfügung.
Betreuungsvollmacht
Eine andere Person ist ermächtigt, über medizinische Eingriffe zu entscheiden
Entscheidung nach dem vermuteten Patientenwillen.
Verbindliche Patientenverfügung
Ist eine Willenserklärung des potentiellen Patienten, dass er bestimmte medizinische Maßnahmen ausschließt für den Fall, dass nicht mehr äußerungs/urteils/einsichtsfähig ist, oder im Fall irreversibler Bewusstlosigkeit.
Vorschriften für Verbindlichkeit:
abgelehnte Behandlungen müssen konkret beschrieben sein
ärztliche Beratung muss vorher stattgefunden haben schriftlich, beglaubigt durch Patientenanwalt, Rechtsanwalt oder Notar
alle 5 Jahre erneuert – relativ aufwendig
Wann ist sie unwirksam
- bei Willensmangel Irrtum, List, Drohung, Zwang
- bei strafrechtlich verbotenem Inhalt Tötung auf Verlangen, Beih. zum Selbstmord – bei wesentlicher Veränderung des Standes der medizinischen Wissenschaft.
Beachtliche Patientenverfügung
Ist nicht verbindlich für den Arzt. Wenn eine der Voraussetzungen für die verbindliche nicht erfüllt sind, kann sie der Arzt ignorieren. Je näher es zur verbindlichen Patientenverfügung ist, desto verbindlicher. Am Wichtigsten: konkret beschriebene Maßnahmen
vermutlicher Patientenwillen
Gab es frühere Verfügungen, welche Entscheidung hätte der Patient vielleicht getroffen aufgrund seiner Einsstellung zu Leben, Schmerzen, religiösen Ansichten.
Kritik an der verbindlichen Patientenverfügung
Großer Aufwand – alle 3 Jahre neu, erhebliche Kosten, große formale Hürden
jede Teilbehandlung kann abgelehnt werden, nicht nur in Sterbephase.
Probleme für medizinisches Personal
Gewissenskonflikt wenn eventuell noch Erfolgschance bestehen
Es kann auch zu Schwierigkeit der genauen Beschreibung der medizinischen Maßnahmen kommen
Patient hat kaum Vorstellungsvermögen über seine spätere tatsächliche Situation und würde vielleicht im Falle der Krankheit anders entscheiden