Suche

Gesetzliche Verpflichtung zur Einrichtung eines Hinweisgebersystems

Es wird ernst. Das gesetzliche Grundgerüst liegt vor, jetzt sind die Unternehmen in der Pflicht!

Wien/Linz (OTS) – Mit über einem Jahr Verspätung hat der österreichische Nationalrat gestern das lange erwartete HinweisgeberInnenschutzgesetz (HSchG) beschlossen.

Schwachstellen bestehen auch weiterhin – Unternehmen gefordert

Der österreichische Gesetzgeber orientiert sich bei der Umsetzung stark an den Vorgaben der EU-Whistleblower-Richtlinie, ohne weit darüber hinaus zu gehen. Die in zahlreichen Stellungnahmen aufgezeigten Schwachstellen hat der Gesetzgeber bedauerlicherweise nicht beseitigt. Dies führt dazu, dass das Gesetz an manchen Stellen schwer verständlich formuliert ist. Zudem wurde auch der sachliche Anwendungsbereich nicht erweitert, sodass praktisch relevante Verstöße gegen das Arbeitsrecht, aber auch Tatbestände wie Mobbing, sexuelle Belästigung oder Diskriminierung nicht erfasst sind. Auch klarere Regelungen zum Umgang mit anonymen Hinweisen wären wünschenswert gewesen.

Zusammenfassend hält Thomas Baumgartner, auf Compliance spezialisierter Rechtsanwalt bei Haslinger / Nagele, dazu fest: “Das Gesetz hat zweifelsohne gewisse Schwachstellen. Dennoch liegt es nunmehr in der Hand der Unternehmen, was sie daraus machen. Das Gesetz bietet ein Grundgerüst mit Mindestanforderungen, verbietet den Unternehmen aber nicht, darüber hinaus zu gehen und selbstständig die vorhandenen Schwachstellen durch klare und transparente unternehmensinterne Regelungen zu beheben. Unternehmen sollten das Gesetz als Chance sehen, nachhaltige Veränderungen in der Unternehmenskultur herbeizuführen. Die Zeiten des Wegschauens müssen nun endlich vorbei sein.

Umsetzung in der Praxis

Bei der Umsetzung der Verpflichtungen aus dem neuen Gesetz, wie insbesondere der Einrichtung einer internen Meldestelle und der Bearbeitung der eingegangenen Hinweise, stellen sich für betroffene Unternehmen und juristische Personen des öffentlichen Sektors neben spannenden Rechtsfragen (insb. im Bereich Datenschutz, Arbeitsrecht, etc.) auch Fragen zur erfolgreichen praktischen Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben. Die Herausforderungen dabei sind vielfältig und betreffen unter anderem folgende Themen:

  • Wie stelle ich sicher, dass das Hinweisgebersystem im Unternehmen tatsächlich angenommen wird? Wie verhindere ich Missbrauch?
  • Wie sichere ich die vertrauliche Behandlung von eingegangenen Meldungen?
  • Welche Ressourcen brauche ich für die Bearbeitung der Hinweise? Wer sollte welche Hinweise bearbeiten?
  • Wie verhindere ich Vergeltungsmaßnahmen? Und wie vermittle ich diese Sicherheit an potentielle HinweisgeberInnen?
  • Welche Maßnahmen sollte ich bei bestätigten Verfehlungen setzen – Stichwort “zero tolerance“?

Um eine rechtskonforme aber auch praktisch erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten, ist interdisziplinäre Arbeit gefordert. Das Expertenteam von Haslinger / Nagele, mit AnwältInnen aus unterschiedlichen Rechtsbereichen (Arbeitsrecht, Strafrecht, Datenschutz, Compliance), verfügt über umfassende internationale Erfahrung im Zusammenhang mit der Implementierung von maßgeschneiderten Hinweisgebersystemen und bietet zudem auch Unterstützung bei der technischen Umsetzung an.

Teilen   

Kanzlei-Empfehlung

Rechtsanwalt Daniel Lackner Recht einfach machen
DanieLLackner rechtsanwalt

Videos

Podcast

Einfach in 3 Schritten einen Anwalt finden, der auf Ihr Rechtsproblem spezialisiert ist

Ein zugelassener Anwalt / eine zugelassen Anwältin ist dafür da, über Rechtsfragen zu beraten und Klienten vor Gericht zu vertreten. Es ist seine Aufgabe, Dienstleistungen im Bereich der Rechtsberatung zu erbringen und Klienten vor Gericht zu vertreten. Mit diesem Wissen kennt er alle relevanten Herausforderungen dieses Systems und ist mit allen einschlägigen Rechtsnormen vertraut.

Fachexperten auf Ihrem Gebiet

Anwalts-Empfehlungen gefiltert durch das RechtEasy-Team -Best Choice der Anwälte in Österreich

Chatbox aufmachen

Klicken Sie auf den blauen Button im rechten unteren Eck und wählen aus, dass Sie eine Anwaltsempfehlung benötigen.

Problem schildern

Erklären Sie, welches Anliegen Sie haben. Gehen Sie hier auch gerne ins Detail.

Zurücklehnen

Unser Team beurteilt Ihre Rechtsfrage und vermittelt den richtigen Anwalt/die richtige Anwältin für Sie in Ihrer Region.

Die Vermittlung ist kostenlos. Der jeweilige Anwalt wird Ihnen vorab die genauen Kosten mitteilen, sodass Sie immer die volle Kontrolle haben.

Rechts unten den Chat öffnen, Rechtsfrage stellen und gleich vermitteln lassen.

Jetzt zum Newsletter anmelden!

Auf RechtEasy befinden sich über 7500 Begriffserklärungen und juristische Ratgeber, die von Rechtsanwälten und Juristen verfasst wurden

Filter