Die internationale Wirtschaftskanzlei CMS, die über eine der größten Corporate/M&A-Praxisgruppen in Europa verfügt, hat die 17. Ausgabe ihrer European M&A Study veröffentlicht. Die Studie gewährt exklusive Einblicke in die sich entwickelnde Deal-Landschaft. Sie basiert auf der Analyse von 582 Transaktionen, bei denen CMS im Jahr 2024 beraten hat – eine Rekordzahl -, und bietet eine einzigartige Perspektive auf Markttrends, Verhandlungsdynamik und die wichtigsten Transaktionsbedingungen in Europa.
Trotz anhaltender politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen erwies sich das Jahr 2024 als ein robustes Jahr für den M&A-Bereich, der stark in das Jahr 2025 gestartet ist. Die Studie stellt insbesondere eine käuferfreundliche Verschiebung in der Deal-Strukturierung fest: Es kamen vermehrt Kaufpreisanpassungen und Earn-outs zum Einsatz. Diese wurden durch einen Anstieg der Warranty & Indemnity-Versicherungen (W&I-Versicherungen) ausgeglichen – üblicherweise ein verkäuferfreundlicher Trend.
Zentrale Studienergebnisse:
Preisentwicklung: Mehr Deals wiesen Kaufpreisanpassungen auf und in Transaktionen ohne Kaufpreisanpassungen kamen vermehrt Locked-Box-Regelungen zum Einsatz, während immer häufiger das EBIT oder EBITDA als relevante Messgröße für den Earn-out angewendet wurden.
Risikoallokation: Längere Verjährungsfristen für Gewährleistungsansprüche setzten sich durch, wodurch die Käufer begünstigt wurden. Die Haftungsobergrenzen blieben dagegen stabil.
W&I-Versicherungen: Die Verwendung von W&I-Versicherungsklauseln stieg insgesamt um acht Prozent, insbesondere bei mittleren und großen Transaktionen, wobei Großbritannien den Trend anführte.
ESG & KI in M&A: Obwohl sich die Branche in den letzten Jahren auf ESG konzentriert hat, sind ESG-Faktoren und KI-basierte Legal-Tech-Tools noch keine grundlegenden Deal-Elemente.
Peter Huber, Leiter des CMS Corporate Transactions Teams in Wien, kommentiert: „Investor:innen begegnen der Unsicherheit mit strukturierten Vertragsbedingungen. Der Anstieg von W&I-Versicherungen und Earn-outs spiegelt eine Verlagerung hin zu einer intelligenteren Risikoverteilung bei M&A-Transaktionen in Europa wider“.
Alexander Rakosi, Partner im Bereich Corporate/M&A, fügt hinzu: „Insbesondere in politisch sensibleren Sektoren wie Energie und Life Sciences werden MAC-Klauseln (relativ gesehen, da sie in der Vergangenheit nicht häufig verwendet wurden) zu einem häufigeren Bestandteil des M&A-Instrumentariums eines Käufers“.
Im Laufe des Jahres 2025 wird sich der M&A-Markt weiterentwickeln, der von sich ändernden Prioritäten der Investoren, regulatorischen Entwicklungen und wirtschaftlichen Bedingungen geprägt sein wird. Angesichts des reichlich vorhandenen Kapitals und der sich stabilisierenden Anleihemärkte sind die Dealmaker in Bezug auf die künftigen Möglichkeiten weiterhin optimistisch.
Die vollständige CMS European M&A Study 2025 finden Sie hier.