Bundeskriminalamt warnt vor neuer Betrugsmasche, bei der Kriminelle mit Deepfake-Technologie die Identität von Innenminister Karner vortäuschen, um Geldforderungen zu stellen
Auch wenn Deepfakes täuschend echt wirken, hinterlassen sie Spuren. Die Spezialistinnen und Spezialisten im Cybercrime-Competence-Center (C4) des Bundeskriminalamts ermitteln bereits in enger Zusammenarbeit mit internationalen Partnerdiensten auf Hochtouren, um die Hintermänner dieses Betrugsversuchs auszuforschen und weitere Vorfälle zu verhindern.
Deepfakes: Vom Spaß zur Gefahr
Manipulationen von Bildern und Videos sind nicht neu – Face-Swapping-Apps und Social-Media-Challenges haben diese Technik einem breiten Publikum bekannt gemacht. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz hat sich die Technologie jedoch in den vergangenen Jahren massiv weiterentwickelt. So lassen sich Deepfakes zunehmend leichter erstellen, sind schwieriger als solche zu erkennen und werden missbräuchlich für Straftaten verwendet.
Polizeiliche Maßnahmen seit 1. Jänner 2024
Um Deepfake-Straftaten besser erfassen und auswerten zu können, wurde mit 1. Jänner 2024 im polizeilichen Protokollierungssystem der Code „Deepfake“ eingeführt. Anzeigen wegen Deepfake-Manipulationen können seitdem gesondert ausgewertet werden, um ein umfassendes Lagebild zu erstellen und Ermittlungen gezielt zu führen.
Wie erkennt man Deepfakes?
Verdächtige Merkmale können sein:
- unnatürliche Übergänge im Gesicht oder verschwommene Konturen,
- unlogische Schatten, fehlendes Blinzeln, unnatürliche Mimik,
- bei Stimmen: metallischer Klang, monotone Sprachweise oder falsche Betonungen.
Tipps im Umgang mit Deepfakes
- Kritisch bleiben: Inhalte in sozialen Netzwerken oder via Messenger nicht ungeprüft glauben oder weiterverbreiten.
- Quelle prüfen: Handelt es sich um eine offizielle, vertrauenswürdige Quelle?
- Auffälligkeiten beachten: Unnatürliche Bewegungen, unlogische Details oder auffällige Tonqualität können Hinweise liefern.
- Keine vorschnellen Handlungen: Bei Geldforderungen oder Drohungen sofort die Polizei verständigen.
- Sparsam mit eigenen Daten umgehen: Vorsicht bei der Veröffentlichung von Fotos, Videos und Sprachaufnahmen im Internet.