Wer bedankt sich bei der Chefin?
Schon im Alltag kann ein simples „Dankeschön“ an Menschen, die „nur ihren Job machen“ eine herausragend große Wirkung haben. Denn wir alle hören es gerne. Die Geste des Bedankens wird dennoch nach wie vor unterschätzt. Dankesschreiben wirken in der heutigen Zeit oft wie ein Relikt aus vergangenen Tagen und kaum jemand macht sich noch diese Mühe.
Das halten wir für vermessen. Denn Höflichkeit, Dankbarkeit und menschliche Größe sollte nie aus der Mode kommen. Dankbarkeit ist unserer Meinung nach das gewisse Etwas. Es zeigt Prioritäten, Wertschätzung und macht sympatisch. Wenn man sich die kommentierte Variante des Films „Gladiator“ ansieht, so redet der Regisseur 2 Stunden lang über nichts anderes als über die großartigen Fähigkeiten seines Teams. In keinem Augenblick erwähnt er sich selbst. Das ist wahre Größe.
Aber wie sieht das mit einem Dankeschön nach einem Vorstellungsgespräch aus? Gilt das als Schleimerei oder könnte das womöglich der kleine aber feine Unterschied sein, warum Sie den Traumjob bekommen?
Gehen wir dem auf den Grund:
Ist ein Dankesschreiben nach dem Bewerbungsgespräch sinnvoll oder nicht?
Mit einem Dankesschreiben bietet sich die Chance, dass Sie in Erinnerung bleiben. Bei der Frage, ob das zu viel des Guten ist, scheiden sich die Geister. Unserer Meinung nach schadet ein gut formuliertes Dankeschreiben allerdings nicht.
- Wie sollte das Dankeschreiben formuliert werden? Selbstverständlich lesen auch Chefs und Personaler Artikel wie unseren und ihnen ist durchaus klar, dass Dankessbriefe auch verfasst werden, um sich einen Vorteil zu ergattern. Nach Rücksprache mit Fachspezialisten wissen sie dennoch die Mühe zu schätzen. WENN das Dankeschreiben richtig formuliert wurde. Verfassen Sie Ihr Dankesschreiben originell und individuell und bedanken Sie sich spürbar ehrlich. Ganz besonders sollte auf spezielle Details aus dem Gespräch eingegangen werden. Worüber wurde am Beginn des Gesprächs beim Smalltalk geplaudert? Was hat Ihnen am besten gefallen? Versuchen Sie mit persönlichem Dank von der Masse hervorzustechen. Die meisten Texte lesen sich nämlich völlig standardisiert. Die Vorlagen von diversen Karriereplattformen – da können Sie sich sicher sein – kennen auch die Recuriter und HR Mitarbeiterinnen.
- Dankeschreiben zur Rettung eines versauten Vorstellungsgesprächs? Das ist möglich. Selbst wenn das Vorstellungsgespräch „suboptimal“ verlief, so bleiben Sie dennoch in dem Schreiben positiv.
Floskeln um jeden Preis vermeiden.
- Was sind gängige Fehler? Auf keinen Fall soll das Dankeschreiben dazu verwendet werden, aufdringlich zu sein. Wenn um rasche Entscheidungen gebeten wird (oder gar eine Deadline gesetzt wird), dann kann das gesamte Vorhaben nach hinten los gehen.
- An wen soll das Dankeschreiben gerichtet werden? Das Dankeschreiben soll an die Person gehen, mit der das Gespräch geführt wurde. Nicht darauf vergessen, den Ansprechpartner persönlich anzuschreiben und auf die richtige Schreibweise des Nachnamens zu achten.
- Wann sollte ein Dankeschreiben weggeschickt werden? Nicht zu früh und nicht zu spät: Wir empfehlen, das Dankesschreiben nach 1-2 Tagen Pause, spätestens nach 3 Tagen ab dem Zeitpunkt des Jobinterviews zu verschicken.
- Darf neben dem Dank noch etwas anderes im Dankeschreiben vorkommen? Am Ende des Schreibens können Sie ein bis zwei Punkte aus dem Vorstellungsgespräch aufgreifen und vorhandene Qualifikationen beziehungsweise Gründe für eine Anstellung erneut hervorheben.
Unser Tipp: Kurz und knackig halten
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